Mich hat das Fernweh wieder gepackt. 2013 war ich in Vietnam und für mich stand fest, es soll wieder nach Südostasien gehen. Da ich seit ca. 3 Jahren intensiver Yoga praktiziere, fiel die Entscheidung leicht. Bali.

Am 29.04. bin ich spät abends in Denpasar gelandet, dort liegt der internationale Flughafen auf der Insel Bali. Neben mir im Flugzeug saß Sergej, ein Business Coach aus Russland, der bereits zwei Jahre auf der Insel gelebt hat. Er hat mich netterweise in seinem Taxi mitgenommen und am „The Island Hotel“ in Legian abgesetzt. Bei Dunkelheit in einer Stadt ankommen ist immer spannend und eine Überraschung. Man wacht am nächsten Morgen auf und bekommt erst dann einen Eindruck von der Atmosphäre. Das Hotel hat in der Mitte der Zimmer einen schönen Innenhof inklusive Pool und Liegen, zum Sonnen und Entspannen. Legian und die Orte drum herum (Kuta und Seminyak) sind zum Ankommen in Bali ok, da sie sehr nah am Flughafen liegen. Ansonsten ist Legian sehr touristisch. Am Strand war ich nur spazieren, da er zum Baden nicht wirklich eingeladen hat. Wer ein Surf-Anfänger ist sollte es dort auf jeden Fall versuchen.

Tipp in Legian – Café „Mugshot“ Dort gibt es sehr leckeren Kaffee, „Flat white“ inklusive Barista-Kunst.
Weiter ging es nach Bingin, ans südliche Ende von Bali. Dort liegt ein Surf-Spot neben dem anderen, jedoch eher zu empfehlen für die „Kelly Slaters“ dieser Welt. Man kann sehr gut den Tag damit verbringen in einem Warung (indonesisches Restaurant/Imbiss) an den Klippen zu sitzen und den Surfern zu zusehen. Für etwa 50.000 IRP/Tag (etwa 3,30€) kann man sich einen Roller mieten und die einzelnen Strände von Balangan bis Uluwatu abfahren. Ein Highlight ist der Uluwatu Tempel, man hat einen tollen Blick über die südlichen Klippen und der Sonnenuntergang sieht wundervoll aus. Leider waren wir nicht die einzigen, die auf diese Idee gekommen sind. Gegen 16/17 Uhr war es sehr voll, da zu dieser Uhrzeit auch eine traditionelle Tanzaufführung beginnt. Übernachtet habe ich in den „Leggie Bungalows“, eine sehr schöne Bungalow Anlage mit Pool, Restaurant und einem relativ schnellen Zugang zum Strand. Für alle Läufer, die gerne im Gelände unterwegs sind. Packt eure Trailschuhe ein und erkundet die Küste. Man kann schöne Läufe an der Küste machen und immer mal ein paar Läufe am Strand einplanen.

Mein nächstes Ziel lag im Osten Balis. Über Sanur ging es in das Tauch- und Schnorchel Paradies Amed. Auf dem Weg nach Amed hatte ich die Möglichkeit den sagenumwobenen „Luwak Kaffee“ zu probieren. Wer diesen Kaffee nicht kennt, Kurzfassung: „Katze/Luwak isst die süße Kaffeebohne, diese fermentiert in seinem Magen und kommt unverdaut wieder raus“. Und daraus wird dann Kaffee gemacht. War eine nette Erfahrung aber ich bleibe bei dem guten Bali Kaffee oder meinem Frenchpress.
In Amed angekommen suchte ich mir ein Bungalow mit Pool. Bei den Temperaturen auf Bali lernt man schnell einen Pool zu schätzen. Das Wawa Wewe II ist eine schön angelegte Bungalow Anlage mit etwa 10 Bungalows. In der Mitte direkt am Meer liegt der wunderschöne Infintity Pool, von dort aus kann

man den Blick weit über das Meer schweifen lassen. Direkt am Pool gibt es Liegen und das Restaurant der Anlage. Das Essen kann ich sehr empfehlen, besonders das Curry. Es gab wie fast überall auf Bali Pancakes, Toast mit diversen Aufstrichen oder Omelette. Amed ist bekannt für seine schönen Tauchgebiete, unter anderem liegt vor der Küste ein Wrack eines Schiffes. Ich war Schnorcheln direkt in Banung, wo man bereits farbenprächtige Fische sehen konnte, die sich in und um die Korallen gewunden haben. Bei meinem zweiten Schnorchel-Ausflug habe ich sogar einem kleinen Rochen gesehen.
Mt. Agung 3.142 m Auf Bali gibt es 4 aktive Vulkane, der Mt. Agung („Großer Berg“) mit 3.142 m der höchste der Insel, ist das letzte Mal 1963 ausgebrochen. Er thront über der gesamten Insel und an wolkenfreien Tagen kann man ihn bereits von weitem sehen. Die Tour auf den Gipfel empfehle ich Menschen, die körperlich fit sind und ggf. bereits Hiking/Klettererfahrung haben. Das Terrain ist sehr vielfältig: steinig, matschig, rutschig, verwurzelt aber vor allem eins – fast die gesamte Zeit über sehr steil. Gutes Schuhwerk ist ein Muss, sonst hat man bei dem Aufstieg und besonders dem Abstieg wenig Spaß. Genug der Vorwarnungen. Der Aufstieg war sehr aufregend, da wir am Morgen um 2:00 Uhr gestartet sind, mit einer Stirnlampe und einem Wanderstock ging es den Berg hinauf. Nach ca. 1,5 Stunden haben wir eine Pause gemacht, einen Kaffee getrunken und etwas gegessen. Mit dem Ziel vor Sonnenaufgang oben auf dem Vulkan anzukommen, kletterten wir insgesamt 3,5 Stunden aufwärts. Angekommen auf dem Berg wird man mit einem unglaublichen Ausblick belohnt. Man kann bis nach Lombok schauen und an die Küsten Balis. Als die Sonne aufging war die Insel in Nebel und wunderschönen Sonnenstrahlen getaucht. Der Aufstieg hat sich gelohnt.

Der Abstieg vom Mt. Agung ging schneller als der Aufstieg und dauerte nur ca. 2,5 Stunden. Jedoch war das für mich der härteste Part. Meine Beine taten weh und zitterten die letzte Stunde ununterbrochen. Ich war froh, als ich im Auto saß, was etwa um 9 Uhr war. Den Aufstieg kann ich sehr empfehlen, das war eines der Highlights meiner Bali-Reise.
Das nächste und letzte Ziel meiner Reise war Ubud. Besonders neugierig haben mich die Yoga Klassen in Ubud gemacht. Das wohl bekannteste, größte und am häufigsten empfohlene Studio ist „Yoga Barn“. Das Studio besteht aus mehreren Häusern, die zwischen zwei Straßen in der Nähe des Monkey Forest angelegt sind. Neben den verschiedensten Yogaräumen im oberen und unteren Bereich bietet Yoga Barn auch Zimmer und ein Restaurant „garden kafe“. Der Stundenplan ist von morgens bis abends gefüllt, so dass für fast jeden Yoga-Typ immer eine Klasse zu finden ist. Mein Favorit unter den Lehrern war Eka, er unterrichtet unter anderem Vinyasa Flow und kommt aus Bali. Wer es lieber etwas unaufgeregter und ruhiger mag, dem empfehle ich das Studio „Radiantly Alive“. Eine Yoga Stunde mit Daniel, dem Gründer von Radiantly Alive ist sehr zu empfehlen. Sympathisch gelassen hat Daniel durch die Stunde geleitet, die sehr anspruchsvoll war.
Eine Massage sollte man sich in Ubud definitiv gönnen. Die wohl beste Massage gab es aus eigener Erfahrung im Putri Bali Spa Ubud II. Das Ambiente ist sehr angenehm, die Masseurinnen sind sehr freundlich und nehmen Rücksicht auf schmerzende Stellen. Es ist etwas abgelegen, der Weg dort hin lohnt sich jedoch sehr.

Tipp in Ubud Kangen/Kelana Café und Shop Ubud ist sehr quirlig und lebendig. Wenn man Sehnsucht nach Ruhe hat und gerne dabei einen guten Kaffee trinken möchte, sollte man sich auf dem Weg zu Kangen/Kelana machen. Dort gibt es leckeres Essen und die wohl außergewöhnlichsten Kaffee-Spezialitäten. Unter anderem Kaffee mit rohem Ei oder auch mit Avocado. Bhimo arbeitet dort, er erzählt gerne von den Kaffee Spezialitäten und lässt euch probieren.
Um sich zu erfrischen sollte man einen Tag im „Jungle Fish“ verbringen. Ein Pool mitten im Jungle, Sonnenliegen und gute Drinks. Man kann gemütlich ein paar Bahnen im Pool schwimmen und den Blick in den Jungle schweifen lassen. Ein Tipp: seid früh da, dann ist noch nicht viel los und man kann die Ruhe genießen.

Um Ubud herum findet man wundervolle Reisterrassen und Reisfelder, durch die man spazieren kann. Ich habe mich früh am Morgen auf den Weg gemacht und bin am Morgen durch die Reisfelder gelaufen. Es war wundervoll ruhig, wenig Touristen und ein traumhaftes Licht im Sonnenaufgang.
Die 2,5 Wochen auf Bali gingen zu schnell um und doch habe ich viele schöne Erinnerungen mitgenommen. Ich würde nicht ausschließen, dass ich noch einmal wiederkomme. Mir hat vor allem die ruhige Art der Menschen gut gefallen und besonders die Atmosphäre in Ubud.